Baden-Württembergs Grüner Ministerpräsident auf Besuch
Winfried Kretschmann besuchte mit seinem Parteikollegen, Energielandesrat Daniel Zadra, den Traditionsbetrieb „Vorarlberger Mehl“
Vorarlberg und Baden-Württemberg verbindet einiges, unter anderem kulinarische Vorlieben und da vor allem die „Spätzle“. Mögen sich die Zubereitungsarten regional auch etwas unterscheiden, das richtige Mehl dafür ist dies- und jenseits der Grenze essentiell. Davon konnten sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Umwelt- und Energielandesrat Daniel Zadra am Montag persönlich überzeugen. Der gemeinsame Besuch der Mühle, in der das „Vorarlberger Mehl“ hergestellt wird, machte aber auch deutlich, wie eng verwoben die beiden Regionen wirtschaftlich miteinander sind.
Vertrauensvolle Zusammenarbeit der „Ländles“
„Ich komme immer wieder gerne nach Vorarlberg. Unsere Länder verbindet ein gemeinsamer Fokus auf Nachhaltigkeit, Qualität und Regionalität. Die Vorarlberger Mühlen stehen mit ihrer Hingabe an das Produkt exemplarisch für diese gemeinsamen Werte. Ich danke Herrn Landesrat Zadra für die Einladung und schätze unseren Austausch und die vertrauensvolle Zusammenarbeit“, sagte Ministerpräsident Kretschmann zu dem Betriebsbesuch. Kretschmann ist Mitbegründer der Grünen in Deutschland. In seiner Heimat Baden-Württemberg, wo 11 Millionen Menschen leben, ist er mittlerweile seit 13 Jahren Ministerpräsident – in einer Koalition mit der CDU.
Landesrat Daniel Zadra dankte Ministerpräsident Kretschmann für den Besuch: „Es ist nicht nur großartig, sondern auch wichtig, dass wir hier im Herzen Europas nahe und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Auf vielen Ebenen funktioniert das zwischen unseren beiden Ländern hervorragend. Das sieht man nicht zuletzt im Energiebereich, wo unsere Landes-Energieunternehmen seit mehr als 100 Jahren kooperieren. Wenn wir unsere Stärken verbinden, dann sind beide Regionen noch erfolgreicher.“
Über das Unternehmen
Die Vorarlberger Mühlen und Mischfutterwerke GmbH (VMM) betreibt ein Mischfutter- bzw. ein Holzpelletswerk in Dornbirn und die Mühle in Feldkirch. Dort empfingen die beiden VMM-Geschäftsführer Bernd Hagen und Franz Rhomberg, sowie dessen designierter Nachfolger Felix Rhomberg, die Delegation.
In Feldkirch werden mittlerweile mehr als 15 verschiedene Mehlsorten („Vorarlberger Mehl“), darunter beispielsweise auch Spezialsorten wie das „Spätzlemehl“, und zehn Backmischungen („Schnell und Gut“) hergestellt – die Energie dafür bezieht das Unternehmen aus Erneuerbaren, zu 100 Prozent aus Österreich: zwei Drittel des Stroms kommt aus Wasserkraft, ein Drittel ist Sonnenenergie. Die Produkte werden in erster Linie an Bäcker, Teigwarenhersteller und im Lebensmitteleinzelhandel verkauft, Kunden gibt es auch in Baden-Württemberg.
Kurze Wege
Aber nicht nur Kunden, denn auch das Getreide kommt unter anderem aus dem Bodenseeraum, da Vorarlberg kein Getreideanbaugebiet ist. Die „Vorarlberger Mühle“ verfügt über einen eigenen Bahnanschluss und kann somit die zugekauften Rohstoffe umweltfreundlich per Waggon anliefern lassen. Im letzten Jahr wurden zwei neue Produkte getestet, für die das Getreide aus Vorarlberg kommt: Dinkel und Emmer wurden exklusiv für die Vorarlberger Mühle von Vertragsbauern im Vorarlberger Rheintal angebaut und geerntet, beim Sennhof in Rankweil geschält und in der Mühle vermahlen.
Klimaschutz und Versorgungssicherheit
Geschäftsführer Franz Rhomberg sieht das ebenso als aktiven Beitrag zum Klimaschutz, wie auch den Fokus auf Regionalität und kurze und ökologische Transportwege. Themen des Besuchs waren aber auch die internationale Versorgungssicherheit, die seit der Getreidekrise durch den Krieg in der Ukraine in den Fokus gerückt ist.