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05.12.2022 Gemeinde-News

Kess­ler ver­setzt Ge­mein­de in Ohn­macht

Gebäude der Firma Kessler in Nenzing

Deutlich mehr Verkehr und eine Belastung des Naherholungsgebietes befürchten Grüne Nenzing und Parteifreie

Die Firma Kessler bewegt’s plant nach wie vor ihren Betrieb in der Galina zu erweitern. Nachdem die Firma auf Gegenwind von Seiten der Gemeinde und der Landesraumplanung gestoßen ist, entschied sich das Recyclingunternehmen, die Erweiterung auf Basis des Abfallwirtschaftsgesetzes voranzutreiben. Dadurch ist keine Umwidmung der Flächen durch die Gemeinde mehr erforderlich. 

Somit ist die Gemeinde de facto ausgehebelt und hat keine Handhabe mehr, um Einfluss auf die Erweiterung zu nehmen. Möglich ist die von Kessler gewählte Vorgehensweise durch ein Manko im Vorarlberger Raumplanungsgesetz und Landesrat Marco Tittler hat hier einmal mehr dringenden Handlungsbedarf.

Benedikt Drexel von „Grüne Nenzing und Parteifreie“ betont einmal mehr: „Es muss nach wie vor festgehalten werden, dass der Standort im Galinawald nicht optimal gewählt wurde. Dadurch ist mit deutlich mehr Verkehr und einer Belastung des Naherholungsgebiets zu rechnen“. Durch die ungünstige Anbindung an das Autobahnnetz wird sowohl die Bevölkerung von Frastanz als auch Nenzing merklich belastet. Der Schwerverkehr nahm in den letzten Jahren in beiden Gemeinden deutlich zu. Des Weiteren befindet sich in nächster Nähe ein Naherholungsgebiet und die Firma selbst wurde in der Landesgrünzone errichtet. Ebenso würde diese Erweiterung zukünftigen Expansionsvorhaben Tür und Tor öffnen. Geplant sind zudem keinerlei quantitative Kompensationen, sprich keine neuen Flächen werden als Ausgleich der Landesgrünzone hinzugefügt. Lediglich eine Aufwertung einzelner Flächen steht im Raum. Zusätzlich ist eine Umlegung der Bundesstraße höchst kritisch anzusehen.

Agrargemeinschaft Nenzing wird voraussichtlich über Projekt entscheiden

Die Gremien des Landes werden am Dienstag zusammenkommen und eine Empfehlung abgeben, ob eine Erweiterung grundsätzlich im Bereich des Möglichen liegt. Bei positiver Begutachtung wird der Ball weiter an den Ausschuss der Agrargemeinschaft Nenzing gespielt, welche als Verpächter der Fläche das letzte Wort in der laufenden Diskussion innehat. Falls die Betriebszufahrt wie gewünscht über die Gemeindestraße „Bardella“ erfolgt, wird eine Unterführung der Bundesstraße L190 von Nöten sein. Diese Zufahrt wäre die einzige Möglichkeit der Gemeinde den Betrieb zu regulieren, da hierzu eine Erlaubnis zur Benutzung der Zufahrt erteilt werden muss.

Wir von den Grünen und Parteifreien Nenzing sind nach wie vor der Meinung, dass dieser Standort nicht für eine Erweiterung geeignet ist. Ursprünglich wurde die Fläche für einen „regionalen Anbieter“ freigegeben, dies entspricht heute nicht mehr der Realität. Natürlich stehen wir dem Recylinggedanken generell positiv gegenüber, dennoch wäre eine Betriebsansiedelung in der Nähe der Autobahn die richtige Wahl gewesen.
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