Leistbares Wohnen ist keine Utopie!
Wohnen in Vorarlberg wird immer teurer. Immer mehr Menschen und Familien stehen vor dem Problem, dass sie keinen leistbaren Wohnraum mehr finden können. Die Mietkosten sind in den vergangenen zehn Jahren in Vorarlberg im Schnitt um rund 45 Prozent gestiegen.
Die hohen Energiepreise lassen auch die Betriebskosten in die Höhe schießen. Immer mehr Menschen müssen daher einen immer größeren Teil ihres Einkommens fürs Wohnen ausgeben. Das verschärft soziale Ungleichheit und wirkt sich negativ auf die Wirtschaft aus, denn die Kaufkraft der Bevölkerung sinkt so immer mehr.
Auch Eigentumswohnungen sind für immer weniger Vorarlberger:innen leistbar, Vorarlberg befindet sich in einer regelrechten Preisrallye. Aber die Mietkosten einer Kleinwohnung dürfen nicht zum Renditenersatz am Kapitalmarkt werden.
Die Wachstumsraten der Baulandpreise liegen in Vorarlberg jährlich bei ca. 8 Prozent. Das Versprechen von „schaffa, schaffa, hüsle baua“ – wer nur hart genug arbeitet kann sich ein Eigenheim leisten – bleibt immer öfter ein leeres Versprechen.
Dabei ist Wohnen ein Grundrecht und darf nicht zum Luxusgut werden. Deswegen ist es unser Ziel leistbaren Wohnraum für alle zu schaffen. Wir Grüne haben einen 10 Punkte Plan entwickelt, um Wohnen für alle Vorarlbergerinnen und Vorarlberger wieder leistbar zu machen.
Unser Grüner 10 Punkte Plan für leistbares Wohnen
1. Bodenfonds: Bauland mobilisieren, Grundstückspreise senken, Spekulationen verhindern!
Der Bodenfonds bevorzugt leistbares Wohnen und regionale Siedlungsentwicklung! Mit einem Vorkaufsrecht auf Grund und Boden entzieht sich der Bodenfonds der Grundstücks-Preisrallye des freien Marktes. Das führt zu erschwinglichen Grundstückspreisen. Das bereitet den Boden für leistbaren Wohnraum – im geförderten Wohnbau, im gemeinnützigen Wohnbau und für neue Wohnprojekte! Lesen Sie hier mehr zum Thema Bodenfonds …
2. Leistbares Wohnen beginnt in der Raumplanung: Wohnbauförderung und Raumplanung gehören zusammen
Denken wir Raumplanung und Wohnbauförderung zusammen, können wir explodierende Grundstückspreise verhindern! Sieht bereits die Flächenwidmung gewisse Grundstücke nur für geförderten Wohnbau vor, dann sind diese Grundstücke nicht mehr für Spekulationen zu haben. Das senkt die Grundstücks-Preisrallye, das fördert leistbaren Wohnraum! Lesen Sie hier mehr zur Verschränkung von Wohnbauförderung und Raumplanung …
3. Nachverdichten – Aus Klein mach Groß: Bestehenden Wohnraum nachverdichten – in die Höhe, in die Breite – heißt mehr Platz für mehr Menschen und entlastet den überhitzten Wohnungsmarkt!
Ein Einfamilienhaus aus den 1970ern klug erweitert schafft heute ein Doppelhaus mit Einliegerwohnung. Das spart kostbaren Boden, teure Bauressourcen, knappe Energie und Geld! Und es schafft Wohnraum! Wir fordern die Neubauförderung verstärkt für Nachverdichtung! Lesen Sie hier mehr zum Thema Nachverdichten …
4. Aus Alt mach Neu: Gebauten Wohnraum sanieren = teure Bauressourcen sparen = knappe Energie sparen = kostbaren Boden sparen = Geld sparen!
Bereits gebauten Wohnraum sanieren heißt teure Bauressourcen sparen, knappe Energie sparen, kostbaren Boden sparen, mehr Wohnraum und dadurch niedrigere Mieten! Mit einer Überarbeitung der Wohnbauförderung wird Sanieren sowohl im gemeinnützigen Wohnbau, als auch für Private stärker belohnt! Lesen Sie hier mehr zum Thema Sanieren …
5. Leerstand füllen: Leer stehende Wohnungen wieder in den Markt bringen: das schafft Wohnraum, spart Boden und Bauressourcen und senkt die Mieten!
Jede unbenutzte Wohnung nimmt einer jungen Familie Wohnraum weg und treibt die Mietpreise weiter nach oben! Bereits gebauten Wohnraum leer stehen lassen und neue Äcker verbauen kann im dicht besiedelten Rheintal nicht die Lösung sein. Jetzt heißt es bereits gebauten Wohnraum als Wohnraum nutzen, wenn nötig Sanieren und private Vermietung unterstützen! Lesen Sie hier mehr zum Thema Leerstand …
6. Kraftwerk Haus: Wenn saniert oder gebaut wird, dann als Kraftwerk! Gebäude, die minimal Energie verbrauchen und mehr Energie produzieren, das ist die Zukunft!
Zukunftsfitte Wohnbauförderung legt den Fokus auf energetische und ökologische Kriterien. Damit wir in unserem Energieverbrauch unabhängig sind und das Klima schützen! Lesen Sie hier mehr über das Kraftwerk Haus …
7. Bauträger Politik: Gemeinden und Land übernehmen als Bauträger Verantwortung und schaffen leistbaren Wohnraum selbst!
Der Anteil an Gemeindewohnungen in Vorarlberg ist mit unter 2 Prozent gering. Gemeinden und das Land können jedoch als eigener Bauträger leistbaren und nachhaltigen Wohnraum für ihre eigenen Angestellten schaffen oder jungen Menschen und Familien mit leistbaren Startwohnungen einen ersten Schritt in die Unabhängigkeit ermöglichen. Lesen Sie hier mehr zum Thema Bauträger Politik …
8. Sozial treffsichere Wohnbeihilfe: Wohnbeihilfe überarbeiten, damit alle Unterstützung erhalten, die sie brauchen!
48 Prozent der Menschen unter 35 Jahren in Vorarlberg wohnen zur Miete und müssen dafür immer tiefer in die Taschen greifen. Oft muss die die Hälfte des Haushaltseinkommens fürs Wohnen ausgegeben werden! Das geht sich für viele nicht mehr aus! Der Druck der Teuerung ist im Mittelstand angekommen. Jetzt heißt es Wohnbeihilfe rauf und für alle zugänglich machen, die sie wirklich brauchen! Lesen Sie hier mehr zum Thema Wohnbeihilfe …
9. Mehr gemeinnütziges Wohnen: Leistbar, nachhaltig, energieeffizient und modern – das ist der neue gemeinnützige Wohnbau! Und davon brauchen wir dringend mehr!
Günstig bauen und eine hohe Lebensqualität für die Bewohner:innen garantieren: Mit angepassten Wohnungsgrößen und Baustandards. Mit großen Gemeinschaftsflächen und vielen Gemeinschaftsräumen, Car-Sharing, Holzbauweise, Niedrigenergieverbrauch sind geringere Baukosten und dadurch auch geringer Wohnkosten möglich! Lesen Sie hier mehr über das Thema gemeinnütziger Wohnbau …
10. Neue Wohnformen: Baugruppen und gemeinschaftliche Wohnkonzepte unterstützen
Die Idee des Einfamilienhauses entsprich nicht mehr den Wohn-Bedürfnissen aller Menschen in Vorarlberg. Während die Nachkriegsgeneration oft noch im selben Haus geboren wurde und gestorben ist, sind wir heute meist durch unsere Arbeit und unsere Familiensituation weitaus flexibler. Diese Flexibilität muss auch Eingang in den modernen Wohnbau finden. Lesen Sie hier mehr zum Thema neue Wohnformen ….