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08.09.2023 Presseaussendung

MES­SE­PARK-ER­WEI­TE­RUNG: EIN GE­WIN­NER, VIELE VERLIERER:INNEN

Grüne Gemeindepolitikerinnen kämpfen für lebendige Ortszentren

Erweiterungspläne, wie sie derzeit vorliegen, haben nur einen einzigen Gewinner – den Messepark selbst

Im heutige Pressegespräch in Dornbirn bezogen Juliane Alton, Dornbirner Stadträtin, Christine Bösch-Vetter, Gemeinderätin aus Lustenau, Karin Schinder, Gemeinderätin aus Lauterach, und die Wolfurter Gemeindevertreterin Ursula Molitor zur geplanten Messepark-Erweiterung Stellung: „Die Erweiterungspläne, wie sie derzeit vorliegen, haben nur einen einzigen Gewinner – den Messepark selbst – und viele Verliererinnen: Die Stadt Dornbirn, die ihre Flächen gratis zur Verfügung stellen soll, die Städte und Gemeinden in ganz Vorarlberg, die sich bemühen ihre Ortszentren zu beleben, und die Bevölkerung, die noch öfter im Stau stehen wird“, setzen sich die grünen Gemeindepolitikerinnen für ihre Ortszentren ein. Sie sagen: „Nein zu einer Expansion auf Kosten der Allgemeinheit. Ja zu einer Modernisierung und Erweiterung mit Maß und Verstand. Ja zu lebendigen Ortszentren.“

Öffentliche Flächen

Anders als von den Messeparkbetreibern vielfach betont, würden für die Realisierung der Messeparkerweiterung keinesfalls nur eigenen Flächen verbaut, sondern etwa 5.800 Quadratmeter sind unter und auf Grundstücken von Stadt und Land geplant.

„Es ist eine unglaubliche Anmaßung, einfach öffentliche Flächen für die eigene Erweiterung mit zu planen“, ist Juliane Alton verärgert, „Das ist als würde der Häuslebauer sein Haus direkt an der Grundstücksgrenze bauen, die Garage auf dem Grundstück des Nachbars planen und für die Zufahrt einen Fahrstreifen von der Straße abzwacken, damit er selbst mehr Garten und Wohnfläche zur Verfügung hat.“

Mehr Verkehr

Durch die Messepark-Erweiterung ist mit einer deutlichen Zunahme des Verkehrsaufkommens zu rechnen. Heute fahren an einem Werktag ca. 7.500 PKW/24h, nach der Erweiterung wird mit circa 9.280 PKW/24h gerechnet. Das ist eine zu erwartende Steigerung des Messepark-Verkehrs um 24 Prozent. Auf den Gesamtverkehr von Lustenau umgelegt bedeutet das ein Plus von 8 Prozent. „Das ohnehin verkehrsgeplagte Lustenau verträgt keine 8 Prozent Mehrverkehr. Wer das behauptet hat keine Ahnung von den Verhältnissen in unserer Gemeinde. Damit wären bei uns weite Teile endgültig Schach-Matt gestellt. Das ist weder der Bevölkerung, aber auch nicht der Wirtschaft zuzumuten“, findet Christine Bösch-Vetter klare Worte für die geplante Erweiterung.

Lebendige Ortszentren

Studien belegen, dass ein Großteil der Kaufkraft der Hofsteiggemeinden zum Messepark abwandert. Deshalb arbeitet Wolfurt wie viele andere Gemeinden seit vielen Jahren daran, wieder mehr Kaufkraft an die Gemeinden zu binden: Zum Beispiel durch Kund:innenbindung mit der Hofsteigkarte, durch bauliche Maßnahmen, gezielte Betriebsansiedelung für einen guten Branchenmix oder Förderungen bei Neuansiedelung. Dabei nehmen die Gemeinden viel Steuergeld in die Hand. „Eine Erweiterung des Messeparks konterkariert die Bemühungen der Gemeinden lebendige Ortszentren zu schaffen. Wir brauchen keine größeren Einkaufszentren. Wir brauchen Landespolitiker:innen mit Größe und Weitblick, die hinter ihren Gemeinden stehen“, setzt sich  Ursula Molitor, Gemeindevertreterin aus Wolfurt, für ihr Ortszentrum ein.

Ähnlich sieht das die Lauteracher Gemeinderätin Karin Schindler: „Wir haben im Ort viel Energie und Geld in den Ausbau von Fuß- und Radwegen und den Planungsprozess für die Attraktivierung des Ortszentrums gesteckt, damit die Lauteracher:innen gerne hier einkaufen gehen und das Zentrum ein Treffpunkt bleibt. Diese Bemühungen dürfen der Gewinnmaximierung des Messeparks nicht zum Opfer fallen.“

Pressepapier Messepark Erweiterung

Pressepapier Messepark Erweiterung

Pressefoto Christine Bösch-Vetter Gemeindewahl 2020
Christine Bösch-Vetter

Landtagsabgeordnete | Gemeinderätin in Lustenau | Mitglied Landesvorstand

[email protected]
Juliane Alton
Juliane Alton

Stadträtin Umwelt und Klimaschutz | Fraktionsvorsitzende Grüne Dornbirn | Mitglied FREDA- und Landesvorstand

[email protected]
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