Pflegereform auf Bundesebene ist ein Meilenstein!
Attraktivierung des Berufs und Ausbildungsinitiative sind wichtige Schritte
Zum heutigen Tag der Pflege präsentiert die Regierung die lang ersehnte und dringend notwendige Pflegereform. Das ist das größte Pflegepaket der letzten Jahrzehnte, mit einer Milliarde Euro bis zum Ende der Gesetzgebungsperiode. „Die Pflegereform auf Bundesebene ist ein Meilenstein! Wir machen Pflegeberufe attraktiv, indem wir die Ausbildung massiv fördern und neue Perspektiven schaffen. Bessere Bezahlung, fairer Ausgleich, weniger Arbeitslast und mehr Unterstützung für pflegende Angehörige – das sind nur einige der Schwerpunkte, die Gesundheitsminister Johannes Rauch jetzt setze“, freut sich Nadine Kasper, Pflegesprecherin der Grünen im Vorarlberger Landtag.
Verbesserungen für Menschen, die in Pflegeberufen arbeiten
Für die Jahre 2022 und 2023 stellt der Bund insgesamt 520 Millionen Euro für die finanzielle Besserstellung der Pflegekräfte zur Verfügung. „Das ist ein sehr wichtiger Schritt, um die enormen Leistungen, die die Mitarbeitenden in der Betreuung und Pflege erbringen, zu honorieren“, unterstreicht Wiesflecker diese Maßnahme. Erleichterungen bei der Zuwanderung und die Kompetenzerweiterungen sind ebenfalls Verbesserungen, die von den Ländern schon seit langem eingefordert wurden. „Dass jede Pflegerin und jeder Pfleger durch diesen Bundeszuschlag mehr Geld bekommt, ist eine Form der öffentlichen Anerkennung der enormen Leistung die Menschen in Pflegeberufen leisten, und gerade auch während der Pandemie geleistet haben“, so Kasper.
Attraktive und innovative Pflegeausbildung
Viele Menschen, die in der Pflege arbeiten wollen, konnten sich bisher die Ausbildungszeit mit niedrigem Einkommen schlichtweg nicht leisten. Wer in Zukunft eine Erstausbildung absolviert, bekommt dafür mindestens 600 Euro pro Praktikumsmonat. Zahlreiche Auszubildende werden künftig damit unterstützt. Der Bund stellt den Ländern dafür insgesamt 225 Millionen Euro für drei Jahre zur Verfügung, um zwei Drittel der so entstehenden Kosten abzudecken.
Außerdem wird der erfolgreiche Schulversuch zur Pflegeausbildung, an dem Vorarlberg mit dem Institut St. Josef in Feldkirch beteiligt war, ins Regelschulwesen überführt. Insgesamt werden österreichweit bereits rund 600 Schüler:innen an 15 Standorten ausgebildet. „Es freut mich, dass die Pflegelehre endlich kommt! Wir brauchen qualifiziertes Personal mehr denn je. Zusammen mit dem Pflegestipendium für Berufsumsteiger:innen ist das ein wirklicher Job-Booster“, zeigt sich Kasper erfreut über die Attraktivierung der Pflegeausbildung.
Pflegenden Angehörige stützen
Ab 2023 wird ein Angehörigenbonus von 1.500 Euro pro Jahr für die Person, die den größten Teil der Pflege zuhause leistet, geschaffen. „Der Angehörigenbonus in der Höhe von 750 Euro bzw. im folgenden Jahr in Höhe von 1.500 Euro hilft vielen pflegenden Familien bei der Pflege und Betreuung zu Hause“, freut sich Landesrätin Wiesflecker.
Ab Pflegestufe 4 haben selbst oder weiterversicherte pflegende Angehörige Anspruch auf diese jährliche Pflegegeld-Sonderzuwendung. Außerdem wird die erhöhte Familienbeihilfe für Menschen mit Behinderungen nicht mehr wie bisher auf das Pflegegeld angerechnet.
„Das Klatschen während der Pandemie alleine ist nicht genug. Mit dieser Pflegereform bekommen die Menschen in der Pflege endlich die Verbesserungen die ihnen zustehen. Außerdem können wir durch die Attraktivierung der Ausbildung hoffentlich viele Menschen für Pflegeberufe begeistern“, so Kasper abschließend.