Politik als Bauträger
Gemeinden und Land können selbst leistbaren Wohnraum schaffen!
Der Anteil an Gemeindewohnungen in Vorarlberg ist mit unter 2 Prozent vergleichsweise gering. „Das ist bedauerlich, denn Städte, Gemeinden und auch das Land könnten als eigener Bauträger leistbaren und nachhaltigen Wohnraum selbst schaffen“, so Christoph Metzler, grüner Sprecher für leistbares Wohnen in Vorarlberg. Angesichts des Baustopps einiger Projekte der gemeinnützigen Wohnbauträger sei es an Zeit, alle Möglichkeiten zur Schaffung von leistbarem Wohnraum auf den Tisch zu bringen.
Budget verantwortungsbewusst einsetzen: Leistbaren Wohnraum selbst bauen
„Es liegt in der Verantwortung der Politik, ihr Budget nachhaltig und sinnvoll einzusetzen. Und was ist sinnvoller in Zeiten der Wohnkostenexplosion und Teuerung, als leistbaren Wohnraum zeitnah selbst zu schaffen?“, fragt Metzler. Wohnraum für die eigenen Angestellten, kleine, leistbare Starterwohnungen für junge Menschen und Familien, Übergangswohnungen oder Wohnraum für betreutes Wohnen attraktivieren eine Gemeinde oder Stadt sowie auch den Wirtschaftsstandort Vorarlberg.
Städte und Gemeinden besitzen unbebauten Baugrund
Durchaus besitzen Gemeinden gewidmete Bauflächen. „Oft gibt es zur Bebauung solcher öffentlichen Flächen keinen klaren Fahrplan und nicht das nötige konsequente Handeln”, bestätigt Metzler. „In meiner Heimatgemeinde Rankweil besitzt die Gemeinde beispielsweise in zentralster Lage 3.000 Quadratmeter Baugrund. Das ist die beste Voraussetzung, um schnell und konsequent flexiblen und leistbaren Wohnraum für Jung, Alt und Familien zu bauen.“
Bauen auf Baurecht: Gemeinde bleibt Eigentümerin
„Um leistbares Wohnen auf bereits gewidmeten Bauflächen des Landes oder der Gemeinde zu ermöglichen, könnte auch das Bauen im Baurecht eine Möglichkeit sein. Dabei bleibt die Gemeinde Grundstückseigentümerin, überlässt aber das Bauland langfristig einem Bauwerber, mit dem klaren Ziel leistbaren Wohnraum zu schaffen“, beschreibt Bernie Weber, grüner Sprecher für Gemeinden und Raumplanung, eine andere Möglichkeit, um unbebaute Flächen konsequent zu nutzen.
„Die Teuerung und Beschaffungskrise im Bausektor dürfen Pläne für leistbares Wohnen nicht durchkreuzen. Besonders in Krisen muss die Politik handlungsfähig bleiben und die Krise abfedern. Daher ist jetzt der beste Zeitpunkt, um leistbaren Wohnraum zu bauen. Wenn sonst niemand mehr baut, dann muss wenigstens die Politik einen Wohnkosten-Krisenschirm aufspannen und eigenen, leistbaren Wohnraum schaffen!“, schließen Metzler und Weber.