Sichere Schulwege in Dornbirn
Grüne fordern Schulstraßen im Schulbezirk Markt
„Unser Antrag für ein Pilotprojekt Sicherer Schulweg mit Schulstraßen im Schulbezirk Markt hat trotz Zustimmung der SPÖ, der Neos und uns Grünen in der gestrigen Stadtvertretungssitzung keine Mehrheit gefunden“, bedauern die grünen Stadträtinnen Juliane Alton und Elisabeth Edler. „Wir hatten einen klaren Zeitplan bis zum Beginn des nächsten Schuljahres vorgesehen, damit endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. Mit einem Abänderungsantrag der ÖVP und Zustimmung der FPÖ wurde unser Vorhaben verwässert.“
„Viele Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder selbständig zur Schule gehen. Mit Schulstraßen rund um die Schulen könnten das alle Schülerinnen und Schüler – sicher und unbehelligt, ohne in gefährlichen Verkehrssituationen zu geraten“, so Juliane Alton.
Jeden Morgen und jeden Mittag zeigt sich während der Schulzeit dasselbe Bild im Schulbezirk Markt: Wo vier Schulen von der Volksschule bis zum Gymnasium ein Herzstück des Schulwesens in Dornbirn bilden, herrscht vor den Schultoren Verkehrschaos. In der Begegnungszone Jahngasse staut es sich, in der Realschulstraße wird trotz Halteverbots gehalten und geparkt, Autos parken in der Schulgasse auf Gehsteigen, reversierende Fahrzeuge gefährden Kinder. Die überwiegende Mehrheit – geschätzte 90 Prozent – der Kinder kommt selbständig zu Fuß, mit Scooter oder Fahrrad zur Schule. Die anderen 10 Prozent werden von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht. Diese kleine Minderheit macht der Mehrheit das Leben schwer. Oft kommt es zu gefährlichen Situationen.
Die Schuldirektorinnen und -direktoren tun ihr Möglichstes, um den gefährlichen und pädagogisch nachteiligen Elterntaxi-Betrieb einzudämmen. „Zwei Schulen haben ihre Parkplätze in Spielräume für die Kinder umgewandelt, um Autos von der Schule fern zu halten. Doch ihre Möglichkeiten sind beschränkt. Viele Eltern und Elternvereine haben bereits Projekte wie Schoolwalker oder Kinderzügle organisiert“, berichtet Alton von engagierten Schulen und Eltern.
Die Verantwortung für die Verkehrssicherheit der Schülerinnen und Schüler liegt ganz klar bei der Stadt. „Es braucht sichere Schulwege! Dafür stellt die Straßenverkehrsordnung seit Herbst 2022 ein wichtiges neues Werkzeug bereit: Die Schulstraßen“, betont Elisabeth Edler. Mit ihnen können Straßen direkt vor Schulen zu bestimmten Zeiten für Autos gesperrt werden. Parkplätze in der Nähe der Schulen werden als Ausstiegsstelle für diejenigen, die ihre Kinder doch ein Stück mit dem Auto bringen wollen, bereitgestellt. Den Rest der Strecke gehen die Kinder zu Fuß. Mit dem Busparkplatz bei der inatura gibt es eine solche markierte Ausstiegstelle bereits.
„Wir Grüne setzen uns seit Jahren für Schulwege ein, die alle Kinder allein bewältigen können. Das freut die Kinder, entlastet Eltern und Lehrkräfte und verbessert unser Stadtklima. Doch seit Jahren werden wir beschwichtigt, seit Jahren werden angeblich Projekte ausgearbeitet. Davon haben wir noch nichts gesehen“, so Juliane Alton. „Es wird Zeit, dass aus Lippenbekenntnissen reale, hilfreiche Maßnahmen werden!“ schließt Alton.