Wohnen braucht starken gemeinnützigen Sektor
Wir brauchen mehr gemeinnützigen Wohnbau, modernisierte Förderungen und ein Spekulationsverbot
Die Wohnkosten in Vorarlberg liegen weit über der Erträglichkeitsgrenze und die aktuelle Teuerung wird zusätzlich viele Menschen in den gemeinnützigen Wohnungsmarkt drängen. “Bei einer derartigen Überhitzung des Wohnungsmarktes ist ein starker gemeinnütziger Wohnbausektor unumgänglich! Trotz Teuerung und Ressourcenknappheit heißt es jetzt kontinuierlich den Bestand gemeinnütziger Wohnungen auszubauen und diese auch gemeinnützig zu halten!“, betont Christoph Metzler, grüner Sprecher für leistbares Wohnen in Vorarlberg.
Gemeinnütziges Wohnen: unbedingt mehr davon!
„Der Bau von gemeinnützigen Wohnungen darf, trotz allen momentanen Gegenwindes, nicht zum Stillstand kommen. Bei der VOGEWOSI beispielsweise gibt es einen doch beträchtlichen Grundbesitz von ca. 150.000 m². Hier muss es möglich sein, Wohnraum für mindestens 1.000 Wohnungen in den nächsten drei Jahren aufzustellen“, fordert Metzler. Eine Verschiebung des Baustarts gemeinnütziger Wohnungen, wie die Alpenländische Wohnbaugesellschaft unlängst angekündigt hat, sei ein fatales Zeichen für Menschen, die am Wohnungsmarkt die horrenden Mieten nicht bezahlen können. “Eine gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Land sowie den gemeinnützigen Baugenossenschaften ist gerade jetzt bitter nötig, um zumindest geplante Projekte umzusetzen!”, so der grüne Politiker.
Wohnbauförderung für gemeinnützigen Sektor überarbeiten
Den Spagat zwischen günstigem Bauen, bei gleichzeitiger hoher Lebensqualität für die Bewohner:innen ist eine große Herausforderung. „Durch angepasste Wohnungsgrößen und Baustandards, große Gemeinschaftsflächen, Car-Sharing, Holzbauweise sowie Niedrigenergieverbrauch sind geringere Baukosten und dadurch auch geringere Wohnkosten möglich! Das muss die Wohnbauförderung vermehrt belohnen! Dazu braucht es von der Politik ein eindeutiges Bekenntnis und klare Unterstützung für den gemeinnützigen Wohnbau!”, fordert Christoph Metzler eine Überarbeitung der Vorarlberger Wohnbauförderung.
Wohnen ist ein Grundrecht, Spekulation nicht
Besonders Nina Tomaselli, grüne Nationalratsabgeordnete, kämpft für leistbares Wohnen in ganz Österreich. In einem gemeinsamen Antrag mit der ÖVP setzt sie sich für eine Mietpreisbremse und ein Spekulationsverbot gemeinnütziger Wohnungen ein. Tomaselli: „Wohnen ist keine Ware und muss bestmöglich der Marktlogik entzogen werden. Das gilt vor allem für gemeinnützige Wohnungen: diese direkt nach Fertigstellung dem ungeschützten Wohnungsmarkt zu verkaufen, wird durch unseren Antrag verhindert.“ Noch dieses Jahr soll, auf grüne Initiative, für privatisierte gemeinnützige Wohnungen eine Mietpreisobergrenze und ein Vorkaufsrecht für die gemeinnützigen Wohnbauträger zu niedrigen und kostendeckenden Preisen für 15 Jahre gelten. “Dem Trend gemeinnützige Wohnungen im großen Stil zu privatisieren, wird in Vorarlberg damit ein Riegel vorgeschoben, ehe er beginnt”, freut sich Metzler über den Rückenwind für leistbares Wohnen aus Wien.