Danach wird Wasser in großer Menge, das mit Sand und Chemikalien (darunter stark krebserregendes Benzol und Formaldehyd) vermischt ist, unter hohem Druck von mehreren Hundert Bar in die Erde gepumpt.
Auf diese Weise entstehen Risse, in denen sich der eingebrachte Sand absetzt. Wird das Frac Fluid wieder abgepumpt, bleiben so die Risse in der Gesteinsschicht offen und das darin enthaltene Gas kann durch das Bohrloch an die Oberfläche strömen.
Neben dem Gas kommen aber auch mit Fracking-Chemikalien und natürlich vorkommenden Schadstoffen (etwa Schwermetallen) kontaminiertes Abwasser („flow back“) an die Oberfläche. Dieses Abwasser wird in offenen großflächigen Becken zwischengelagert, aus denen Schadstoffe in Luft, Boden und Wasser gelangen können. Es soll nach Aussagen der Unternehmen, wie bei anderen Bohrungen üblich, in ausgedienten Bohrlöchern entsorgt werden.
Bohrlöcher können meist nur für einen Zeitraum von 12 bis 18 Monaten genutzt werden: Aufgrund der von Natur aus niedrigen Erdgaskonzentration sind die Reserven dann erschöpft. Wegen der geologischen Verhältnisse müssen Betreiber neue Bohrlöcher rund um das erste niederbringen, was zu einer hohen Dichte an Bohrlöchern führt.
Die IEA stellt fest: „Obgleich für konventionelle Vorkommen an Land weniger als ein Bohrloch auf zehn Quadratkilometer erforderlich ist, sind bei nicht-konventionellen Vorkommen manchmal mehr als ein Bohrloch pro Quadratkilometer (km2) nötig, sowie bis zu 10 Bohrlöcher pro Bohranlage, was die Auswirkungen der Bohrungen und der Bohrlochvorbereitung auf die Umwelt und die lokale Bevölkerung signifikant intensiviert.“ (1)
(1: Internationale Energieagentur (IEA), Mai 2012, „Golden Rules for a Golden Age of Gas“, S. 19)