Gewaltambulanz: Ausreden beenden, Opfer schützen
Hammerer: „Opfer von Gewalt brauchen Schutz, keine Ausreden“
Im Gegensatz zu der Aussage von Landesrätin Martina Rüscher im Landtag letzte Woche ist laut Justizministerium die Errichtung einer Gewaltambulanz in Vorarlberg auch ohne eigene Gerichtsmedizin möglich – das berichten die Vorarlberger Nachrichten heute. „Jeden Tag werden Frauen in Vorarlberg Opfer von häuslicher Gewalt – und dann wischt die zuständige Landesrätin die Gewaltambulanz ohne sorgfältige Prüfung einfach vom Tisch, da kann ich nur den Kopf schütteln“, zeigt sich Eva Hammerer, Grüne Frauensprecherin, fassungslos. „Es zeigt erneut die Ambitionslosigkeit dieser schwarz-blauen Landesregierung.“ Sie fordert die Landesregierung auf, nun rasch zu handeln und Opfern von Gewalt in Vorarlberg endlich eine zentrale Anlaufstelle im Land zur Verfügung zu stellen.
„Mehr als einmal pro Tag kommt es in Vorarlberg zu häuslicher Gewalt, und trotzdem fehlt eine spezialisierte, rund um die Uhr erreichbare Anlaufstelle für Opfer“, unterstreicht Hammerer die Dringlichkeit einer Gewaltambulanz. Eine Gewaltambulanz bietet medizinische Versorgung, psychologische Betreuung und die Möglichkeit zur gerichtsmedizinischen Dokumentation von Verletzungen – unabhängig davon, ob die Betroffenen eine Anzeige erstatten. „Gerade die schnelle, zentrale Versorgung kann für die Opfer entscheidend sein. Ohne sie gehen Beweismittel verloren und die Betroffenen bleiben oft allein mit ihrer Angst und ihrem Trauma“, betont Hammerer.
Antrag im Jänner im Ausschuss
Die Grünen haben gemeinsam mit der SPÖ einen Antrag für die rasche Einrichtung einer Gewaltambulanz in Vorarlberg eingebracht, der am 21. Jänner im Gesundheitsausschuss debattiert wird. Hammerer geht davon aus, dass der Antrag nun auch die Zustimmung von ÖVP und FPÖ finden wird. „Opfer von häuslicher Gewalt – in den meisten Fällen Frauen und Kinder – brauchen Schutz, keine Vertröstungen. Vorarlberg hinkt beim Gewaltschutz hinterher, jetzt ist die Zeit der Ausreden vorbei.“