Grundstücksverkauf für Fleischverarbeitungsbetrieb
Wichtige Auflagen begrüßt, Transparenz bleibt kritisch
Auf einem Grundstück in Beschling, das sich noch im Besitz der Gemeinde befindet, soll ein Fleischverarbeitungsbetrieb entstehen. Geplant ist die Herstellung von Wurstwaren im gehobenen Sektor mit einem angeschlossenen Verkaufsraum. Die Gemeindevertretung hat den Verkauf des Grundstücks zu einem Preis von rund 350 Euro/m2 beschlossen. Ein von uns, den Grünen Nenzing und Parteifreien eingebrachter Antrag, das Grundstück stattdessen im Baurecht zu vergeben, wurde abgelehnt.
Wir begrüßen jedoch die kurzfristig beschlossenen Auflagen – darunter ein Baustart innerhalb von zwei Jahren, mindestens 15 Arbeitsplätze und die ausschließliche Nutzung als Fleischverarbeitungsbetrieb.
Dem Projekt stehen wir grundsätzlich positiv gegenüber.
Dennoch bleibt die fehlende Transparenz ein wesentlicher Kritikpunkt. Der Gemeindevertretung wurden weder Entwurfspläne noch Nutzungskonzepte und auch kein wirtschaftlicher Vergleich zwischen Verkauf und Baurechtsvergabe vorgelegt.
Besonders bedauerlich ist, dass die Gemeinde sowohl im Fall eines Verkaufs als auch bei einer Vergabe im Baurecht mehr Möglichkeiten gehabt hätte, um die Gestaltung und Nutzung vertraglich mitzubestimmen. Klare Vorgaben hätten sicherstellen können, dass ortsbildverträgliche Lösungen umgesetzt werden. Durch den Verkauf verliert die Gemeinde Einfluss auf das Projekt, da die Zuständigkeit im Bauverfahren nun bei der Bezirkshauptmannschaft liegt.
Wir sind überzeugt, dass eine Vergabe im Baurecht langfristig die vorteilhaftere Lösung gewesen wäre. Der Verkauf birgt nach wie vor Risiken, die wir weiterhin kritisch beobachten werden.