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05.07.2023 Gemeinde-News

Quartiersbetreuung statt Alkoholverbot

Blick auf die Innenstadt von Feldkirch

Zeitgemäße Herangehensweise gefragt

Veraltete Reaktionen

Da heute der Antrag auf eine Verlängerung des Alkoholverbots am Bahnhof in Feldkirch auf der Tagesordnung steht, komme ich mir ein bisschen vor wie in einem Feldkirch der 60er-Jahre, als die geläufige Meinung noch war: wenn man Personen, die nicht ins öffentliche Bild passen, weil sie etwa ungepflegt sind oder Alkohol trinken, verdrängt, erledigt sich dieses Problem dann schon von alleine.

Quartiersbetreuung

Immerhin scheinen wir mit der Quartiersbetreuung bereits in den 2000er-Jahren angekommen zu sein, in denen immer mehr klar wurde, dass Verbote wohl nicht viel bringen und eine sozialarbeiterische Betreuung vor Ort notwendig ist.

Modere Sozialpolitik

Wären wir jetzt aber im Feldkirch der 2020er-Jahre angekommen, dann gäbe es diese Quartiersbetreuung nicht nur ein paar Stunden in der Woche, sondern dann wäre das Geld für eine lückenlose Sozialarbeit vonseiten der Stadt vorhanden. In einem Feldkirch der 2020er-Jahre müsste eine Stadt nicht auf das populistische Instrument eines Alkoholverbotes zurückgreifen, das in der Realität das letzte Jahr nicht viel Anwendung gefunden hat.

In einem Feldkirch der 2020er-Jahre sehen wir Menschen mit Kindern die Lärm machen, zwei Frauen die sich küssen und auch Menschen mit Suchtproblemen. Denn all diese Menschen sind Teil unserer Gesellschaft! Sie zu verdrängen ist keine Lösung – sich mit ihnen auseinander zu setzten aber sehr wohl. Wenn sie in einem Feldkirch der 2020er-Jahre leben wollen, dann stimmen sie bitte gegen dieses Alkoholverbot.

Elisabeth Ebli
Elisabeth Ebli

ehem. Klubobfrau von Die Grünen – Feldkirch blüht

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