Spitalsreform: Grüne warnen vor Nachteilen für Patient:innen
Hammerer: „Gesundheit braucht Transparenz, Fachwissen und ehrliche Einbindung – nicht Entscheidungen von oben herab.“
Die Grünen warnen vor den negativen Folgen für Patient:innen, die durch die fehlende Einbindung bei der Spitalsreform entstehen, und bringen eine Anfrage an Landesrätin Martina Rüscher ein. „Die schwarz-blaue Landesregierung verkauft den Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG) als partizipativ, doch Ärzt:innen, Fachabteilungen und selbst Primar:innen berichten das Gegenteil“, betont Eva Hammerer, Gesundheitssprecherin der Grünen. „Wie kann die Landesregierung garantieren, dass die Versorgung der Frauen während der Übergangsphase auf gleichbleibend hohem Niveau erfolgt?“
Anfrage soll Partizipation offenlegen
Die Aussagen von Primar Rohde, Leiter der Gynäkologie in Dornbirn und Bregenz, zeigen deutlich: Fachliche Expertise wurde im Prozess weitgehend ignoriert. Weder Systempartner:innen noch Fachvertreter:innen wurden in entscheidendem Maße eingebunden. Hammerer: „Wie kann es sein, dass der Leiter der betroffenen Abteilungen einfach ignoriert wird?“, will Hammerer umfassende Einsicht in alle Entscheidungsgrundlagen und Protokolle des RSG. „Es muss klar dokumentiert werden, wer wann beteiligt war, welche Stellungnahmen berücksichtigt oder verworfen wurden und warum. Nur so können Fehlentscheidungen verhindert werden.“
Das Wohl der Patientinnen im Mittelpunkt
Die geplanten Änderungen haben massive Auswirkungen auf die Spitalslandschaft in Vorarlberg und verunsichern sowohl Personal als auch Bevölkerung. Knapp 60.000 Menschen haben sich bereits gegen die Schließung der Geburtshilfe und Gynäkologie in Dornbirn ausgesprochen. „Die Landesregierung kann nicht einfach von oben herab eine derart weitreichende Reform durchsetzen“, betont Hammerer. „Wir fordern einen Gesundheitsgipfel, um alle Betroffenen einzubinden und die bestmögliche Versorgung für die Vorarlbergerinnen zu gewährleisten.“ Transparenz und die Einbindung aller Beteiligten seien jetzt entscheidend, um das Vertrauen in das Gesundheitssystem zu sichern.