Jugendarbeit gegen die verschiedenen Formen von Diskriminier
gender*impulstage 2023 unter dem Titel „Intersektionali… WAS???“
soziale Gerechtigkeit und Solidarität
„Intersektionalität“ klingt sperrig, betrifft aber ein brisantes Thema, nämlich das Zusammenwirken verschiedener Diskriminierungsformen wie Rassismus, Sexismus oder Klassismus in der Gesellschaft. Mit der Relevanz dieses Begriffs für die Arbeit mit Jugendlichen beschäftigten sich heuer die 15. gender*impulstage. Bei der Eröffnung der vom Verein Amazone im Auftrag des Funktionsbereichs Frauen und Gleichstellung des Landes Vorarlberg durchgeführten Fachtagung am Dienstag, 17. Oktober 2023, im Montfortsaal des Landhauses sagte Landesrätin Katharina Wiesflecker: „Intersektionalität bietet gute Ansatzpunkte für das Bemühen um mehr soziale Gerechtigkeit und Solidarität. Gerade in der Jugendarbeit ist es wichtig, Strukturen der Unterdrückung zu benennen und dagegen vorzugehen, um sie zu überwinden.“
Das Konzept der Intersektionalität erkennt die Vielfältigkeit von Ungleichheit und das Ineinandergreifen verschiedener Diskriminierungsformen an. Das ist insofern von Bedeutung, als Jugendliche keine homogene Gruppe sind, sondern unterschiedliche geschlechtliche Identitäten, sexuelle Orientierungen, Hautfarben sowie religiöse oder sozioökonomische Hintergründe haben. Ihre Erfahrungen mit Diskriminierung und Privilegierung sind entsprechend komplex, was jene, die mit den jungen Menschen arbeiten, vor große Herausforderungen stellt. Dafür braucht es Fachwissen und Sensibilität. Ziel der Fachtagung war es, Möglichkeiten für einen kritisch-reflexiven Umgang mit eigener Haltung, Normen und Praxis zu eröffnen.
Tuğba Tanyilmaz und Senami Zodehougan von i-PÄD (Kompetenzstelle intersektionale Pädagogik) in Berlin gaben Einblicke in ihre Arbeit und zeigten auf, wie Intersektionalität einen differenzierten Blick auf komplexe Identitäten und Realitäten von Jugendlichen ermöglicht. In einem interaktiven Vortrag wurden die Ursprünge von Intersektionalität beleuchtet, unterschiedliche Formen und Ebenen von Diskriminierung sowie Grundlagen intersektionaler Herangehensweisen betrachtet. Die vertiefende Denkfabrik gibt Einblicke in die Praxis und eröffnet Handlungsmöglichkeiten für die Arbeit mit Jugendlichen.
Feste Bestandteile der gender*impulstage waren auch heuer die amazoneBAR mit alkoholfreien Cocktails sowie ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm vor Ort zum gegenseitigen Austausch und zum Vernetzen.