Grüne wollen Tourismus in Vorarlberg klimafit machen
„Vorarlbergs Tourismus muss auf den Klimawandel reagieren. Wenn wir wollen, dass auch noch unsere Kinder und Enkelkinder vom Tourismus leben können, dürfen wir nicht den Kopf in den Kunstschnee stecken, sondern müssen den Folgen der Erderwärmung mit innovativen Ideen begegnen“, stellt Nadine Kasper bei der Debatte im Landtag klar. Genehmigungen für Heliskiing seien jedenfalls kontraproduktiv und weder nachhaltig noch gut fürs Image.
„Auch wenn Landesrat Gantner keine Auskunft über die Auswirkungen des Klimawandels auf Skigebiete in Vorarlberg und über Strategien für die Zukunft geben kann oder will, ein Anstieg der Temperaturen ist sicher“, zeigt sich Kasper unzufrieden mit der Anfragebeantwortung des Landesrats. „Ebenso sicher ist, dass dieser kurz-, mittel- und langfristige Auswirkungen auf den alpinen Schneesport haben wird. Und in der Folge auch auf die Arbeitsplätze, die Infrastruktur und die gesamte Region.“
Innovative Antworten auf Herausforderungen der Zukunft
Laut OECD-Bericht wären in Vorarlberg bei einem Anstieg von 2 °C nur mehr 48 Prozent und bei 4 °C gar nur noch 12 Prozent der Schigebiete schneesicher. Künstliche Beschneiung sei EIN Weg, wie man dem Klimawandel begegnen kann, es dürfe aber nicht der einzige sein. Tourismus brauche innovative Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft, stellt Kasper klar und nennt Beispiele, wie nachhaltiger Tourismus die Branche klimafit machen kann:
Nachhaltiger Tourismus bedeutet klimafreundliche Mobilität und weniger Verkehrsbelastung für die Menschen vor Ort. Daher will Kasper Anreize für die Anreise ohne Auto schaffen: „Bieten wir eine Mobilitätsgarantie in Form von Carsharing, E-Bikes und Transfer ab Bahnhof! Rollen wir die Gästekarte, mit der Urlaubsgäste kostenfrei Bus und Bahn fahren können, in ganz Vorarlberg aus!“
Geht es nach der Grünen Tourismussprecherin sollte mehr Fokus auf ganzjährigen Tourismus gelegt werden: „Gerade dann, wenn es unerträglich warm wird, bieten unsere Berge den perfekten Ort für Erholung. Aber nur dann, wenn die Natur intakt bleibt. Deshalb dürfen wir nicht den Fehler begehen, den Tourismus in Beton zu gießen“, warnt Kasper vor Bettenburgen und verbauten Bergen, „Denn damit setzen wir die Zukunft des Tourismus leichtfertig aufs Spiel.“
Die hier skizzierten Punkte sind nur einige Hebel, die man in Bewegung setzen muss, um Vorarlberg tatsächlich zum nachhaltigsten Urlaubsort in Europa zu machen. Ein ehrgeiziges Ziel, sieht Kasper noch viel Arbeit vor uns, aber eines das sich lohnt: „Weil von einem wirklich nachhaltigen Tourismus alle profitieren – die Bevölkerung vor Ort, die Angestellten, die kleinstrukturierten Familienbetriebe und Privatzimmervermieter:innen, die Natur und die heimische Landwirtschaft“, so Kasper abschließend.