LGBTIQ* und Regenbogenfamilien
Es gibt viel zu tun
Als Reaktion auf verbrannte Regenbogenflaggen und zum Ausdruck des Stolzes und der Solidarität sind seit einigen Monaten im ganzen Land Regenbogenflaggen zu sehen. Wir freuen uns, dass nun auch die Stadt Feldkirch reagiert. Nach dem Hissen einer Regenbogenfahne im April, wird im Pride-Monat Juni auch eine Mal-Aktion am Gymnasiumplatz stattfinden.
Integrations- und Kulturstadträtin Laura Fetz betont: „Das begrüßen wir, denn Symbole sprechen eine klare Sprache für Vielfalt, Toleranz und Liebe. Doch darf es nicht bei Symbolen bleiben.“
Es darf nicht bei Symbolpolitik bleiben
„Symbolpolitik fördert eine beginnende Diskussion ändert aber noch wenig an den vorhandenen Strukturen“, so Michael Berchtold, grüner Stadtvertreter. „Viel zu oft werden lesbische, schwule, inter-, trans- und bisexuelle Menschen (Anm. kurz „LGBTIQ“) heute noch aufgrund ihrer sexuellen Identität angegriffen – auch in Feldkirch.“ Wer Regenbogenfarben malt, darf auch mutige Schritte umsetzen, die LGBTIQ-Personen ein gesundes, diskriminierungsfreies Leben ermöglichen.
Grüne Forderungen (1) für ein LGBTIQ* freundliches Feldkirch
Die Grünen fordern daher für Feldkirch:
- Eine Beratungsstelle für LGBTIQ-Personen und Angehörige in Feldkirch zu etablieren und eine zuständige Antidiskriminierungs-Stelle im Rathaus zu schaffen.
- Jugend- und Altenarbeit sowie Pflege-, und Bildungspersonal, Polizist:innen und Rathausmitarbeiter:innen auf das Thema schulen und sensibilisieren.
- Dauerhafte Zeichen der Solidarität (wie Regenbogenbrücke, Regenbogenzebrastreifen) umzusetzen und damit den Diskurs über das Thema anregen.
- LGBTIQ* Geschichte in Feldkirch aufzuarbeiten und öffentlich zu machen.
- LGBTIQ* Organisationen finanziell in Form von Förderungen zu stärken und ihnen Räume in Feldkirch zur Verfügung stellen.
„Wenn Feldkirch etwas für LGBTIQ-Personen tun will, muss die Stadt jetzt reagieren und strukturelle Veränderungen einleiten. Ansonsten bleibt es beim leider vielfach bekannten „Pinkwashing“ – Symbole für Toleranz aufhängen, den Mut für große Veränderungen jedoch nicht aufbringen. Unser Feldkirch kann aber mehr,“ sind sich die beiden grünen Listenmitglieder einig.
(1) Dazu wurden im Rahmen einer Erhebung der Stadt Bregenz, die eine eigene Rathausabteilung für LGBTIQ-Angelegenheiten hat, eine Befragung unter LGBTIQ-Personen in Vorarlberg durchgeführt. Daten und Forderungen dafür wurden im Rahmen einer Online-Befragung gewonnen.