S18-Kostenexplosion: Grüne fordern Ende des Monsterprojekts
Zadra: Schluss mit der S18-Märchenstunden! Machen wir endlich den Kopf frei für Sofortmaßnahmen und echte Alternativen
„Während ÖVP und FPÖ bei Familien, Kindern und Menschen mit Behinderung mit dem Rasenmäher kürzen, spielt Geld beim Monsterprojekt S18 offenbar keine Rolle“, kritisiert Klubobmann und Verkehrssprecher der Grünen Daniel Zadra mit Blick auf die jüngsten Informationen der ASFINAG beim Regionalforum in Lustenau. Bei einer Pressekonferenz im Lustenauer Ried fordert er heute das Ende der S18 CP-Variante.
„2,1 Milliarden Euro soll die S18 mittlerweile kosten – das sind 250.000 Euro pro Meter und machen die S18 zur wohl teuersten Straße der Welt“, so Zadra. „Für wenige Meter dieser Straße könnten wir Schulen sanieren, leistbaren Wohnraum schaffen, die Ringstraßenbahn umsetzen oder die Kürzungen im Sozialbereich zurücknehmen – doch stattdessen will die schwarz-blaue Landesregierung das Geld im Asphalt vergraben.“
Kostenexplosion: 250.000 Euro pro Meter
- ½ Meter S18 = Projektförderung für die Musikschulen (125.000 Euro)
- 1 Meter S18 = Finanzierung der Wildtierhilfe Vorarlberg (000 Euro)
- 2 Meter S18 = Einrichtung und Betrieb einer Long Covid-Ambulanz für ein Jahr (500.000 Euro)
- 3 Meter S18 = vier 50-m²-Wohnungen im gemeinnützigen Wohnbau (750.000 Euro)
- 4 Meter S18 = Sanierung einer Volks- oder Mittelschule (1 Mio. Euro)
- 5 Meter S18 = zwei Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehr (1,25 Mio. Euro)
- 10 Meter S18 = ein neuer Kindergarten (2,5 Mio. Euro)
- 20 Meter S18 = Rücknahme aller Kürzungen im Sozialbereich (5 Mio. Euro)
- 45 Meter S18 – Schulische Assistenz und Freizeitbetreuung an Vorarlbergs Schulen (12 Mio. Euro)
- 760 Meter S18 = Ringflitzer (190 Mio. Euro)
- 2,8 Kilometer S18 = alle Schulden Vorarlbergs (= 713 Mio. Euro)
Vignettenpflicht, Enteignungen – und kein Ende in Sicht
Neben den explodierenden Kosten sind für Zadra auch die geplante Vignettenpflicht zwischen Sägerstraße und Messepark sowie die drohenden Enteignungen völlig inakzeptabel. „Wer künftig Verwandte in Lustenau besuchen oder in Dornbirn einkaufen will, braucht eine Vignette – das ist schlichtweg absurd“, so Zadra. Noch dramatischer sei die Tatsache, dass über 900 Grundeigentümer:innen betroffen sind – verkaufen sie ihre Grundstücke nicht freiwillig, droht ihnen die Zwangsenteignung.
Dazu kommt: Ein realistischer Zeitplan fehlt völlig. Ob die S18 in 15, 20 oder 50 Jahren fertig wird, kann die ASFINAG nicht sagen. Die Lustenauer Bevölkerung wird noch jahrzehntelang unter dem Verkehr leiden, während die schwarz-blaue Landesregierung einfach zuschaut. „Es gibt keine Lösung beim Brückenstandort Au-Lustenau, kein Nachtfahrverbot, kein zweites 24-Stunden-Zollamt“, fordert Zadra endlich Sofortmaßnahmen zur Entlastung der Bevölkerung.
Grüne: S18-Märchenstunde beenden
„Dieses Monsterprojekt blockiert seit Jahrzehnten jede echte Lösung. Schluss mit der S18-Märchenstunden! Machen wir den Kopf endlich frei für Sofortmaßnahmen und echte Alternativen“, so Zadra abschließend.