Seenotstützpunkt im neuen Industriehafen?
Informationen zu den Plänen im Bereich des Industriehafens und Möglichkeit zur Teilnahme an einer anonymen Befragung
In diesem Beitrag informieren wir Sie über einen geplanten Seenotstützpunkt im Bereich des Industriehafens (ehemals Kieswerk Kalb & Bonetti) – auf dem Gemeindegebiet der Marktgemeinde Hard. Wir haben ein Online-Formular eingerichtet, über das Sie uns Ihre Meinung anonym mitteilen können. Nutzen Sie die Gelegenheit zur Teilnahme!
In der Gemeindevertretungssitzung vom 28. September 2023 wurde über Verlegung des Stützpunktes für die Wasserpolizei (=Seepolizei) Hard vom Dampferhafen zu einem möglichen Standort im neuen Industriehafen (ehemals Kieswerk Kalb & Bonetti) debattiert. Die Abstimmung wurde mit mehrheitlichen Stimmen, unter anderem von Grünes Hard, vertagt.
Mit dem Bau eines neuen Seenotzentrums sollen die Kräfte der Wasserpolizei und der Wasserrettung (u.a. auch das neue Wasserrettungsboot aus Bregenz) an einem Ort gebündelt werden. Ein Hauptmanko des derzeitigen Standortes der Wasserpolizei liegt in der zeitintensiven Ausfahrt aus dem Hafen bei immer stärkerer Freizeitnutzung (Kleinboote, Standup-Paddles etc.). Aus Sicht der Wasserpolizei – und grundsätzlich auch für Grünes Hard – ein nachvollziehbarer Gedanke.
Der Grund für die Vertagung dieses Tagesordnungspunktes liegen aus unserer Sicht aber ebenfalls auf der Hand, denn die Pläne für die Verlegung des Seenotstützpunktes sind in den politischen Gremien (u.a. Gemeindeentwicklungsausschuss) nur auszugsweise und in konkreter Form erst hastig vor der Gemeindevertretungssitzung vorgestellt worden. Insbesondere der geplante Standort im Gebiet des neuen Industriehafens verlangt aus unserer Sicht eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Interessen der Ruhe- und Erholungssuchenden in diesem, an das Natura 2000 Gebiet Bregenzerachmündung angrenzenden, Ortes. Auch die inzwischen von Flora und Fauna zurückeroberten Flächen rund um den renaturierten Industriehafen müssen in einer Gesamtbetrachtung, gerade in Hinblick auf den Klimawandel, berücksichtigt werden. Diese Überlegungen kamen aus unserer Sicht bislang zu kurz. Schließlich ist vor der Festlegung auf ein derart ins Auge stechendes Gebäude Zeit nötig, sich gegebenenfalls damit anzufreunden und etwaige Bedenken auszuräumen.
Dabei ist es uns äußerst wichtig festzuhalten, dass die Denkpause keinesfalls gegen die enorm wichtige Arbeit der Einsatzkräfte (Wasserpolizei und Wasserrettung) gerichtet ist, sondern sich ausschließlich auf den Standort und die baulichen Abmessungen des Konzeptes bezieht.
Im derzeitigen Planungsstand weist das Gebäude eine Höhe von 10,8 Metern (ab Geländeniveau) auf – an dieser sensiblen Stelle ein äußerst markantes Bauwerk, das über ein Flugdach verfügen wird und so die im Hafen befindlichen Boote (lt. Plan fünf Schiffe) vor Wind und Wetter schützen soll. Zusätzlich sind Parkplätze für die Bediensteten bzw. die Ehrenamtlichen und Garagen für Einsatzfahrzeuge geplant.
Es drängen sich schon grundsätzliche Fragen auf: Wurden Alternativen geprüft? Denn auch andere Standorte am Bodenseeufer (auch in anderen Gemeinden) könnten sich grundsätzlich für einen Seenotstützpunkt eignen.
Welche Kriterien lagen der Standortsuche zugrunde und wie schnitt der aktuell geplante Standort im Vergleich zu den Alternativen ab?
Gibt es mögliche Standorte mit noch kürzerer Anbindung an den offenen Bodensee?
Und, ist eine Konzentration von Einsatzkräften an einem Ort sinnvoll (auch durch den Umzug des Wasserrettungsbootes aus Bregenz nach Hard) oder eine verteilte Stationierung zur Abdeckung des Einsatzgebietes vorteilhafter?
Diese und weitere Fragen wollen wir bis zur Abstimmung über das aktuelle Projekt klären und in die Entscheidung einfließen lassen. Für uns ist allerdings klar, dass neben einsatztechnischen Parametern die Beeinflussung des Ökosystems und der sensible Umgang mit Bauten am Bodenseeufer miteinbezogen gehören. Wir werden uns dafür einsetzen, dass diese Punkte bei der Entscheidung mitberücksichtigt werden.
Ihre Meinung ist gefragt
Was denken Sie über den geplanten Standort des Seenotzentrums im neuen Industriehafen?