Opposition fordert Schutz von Kindern vor digitalen Gefahren
Hammerer/Auer/Fuchs: „Social Media an die Leine – Kinder und Jugendliche schützen!“
Die Landtagsenquete „Aufwachsen mit Smartphone & Co“ hat deutlich gemacht, welche Risiken die digitale Welt für junge Menschen birgt – und welche Maßnahmen notwendig sind. Grüne, SPÖ und NEOS fordern die schwarz-blaue Landesregierung in einem gemeinsamen Antrag auf, die Empfehlungen der Expert:innen umzusetzen. „Wir nehmen die Gefahren durch Social Media und Internet ernst und bringen gemeinsam einen Antrag ein, um Social Media an die Leine zu nehmen und Kinder und Jugendliche besser zu schützen“, betonen die drei Oppositionsparteien.
„Viele Eltern fühlen sich verunsichert und überfordert, wenn es um den Schutz ihrer Kinder in der digitalen Welt geht“, sagt Eva Hammerer, Kinder- und Jugendsprecherin der Grünen. Sie fordert daher eine breite Bewusstseinskampagne und gezielte Information im Rahmen der Eltern-Kind-Pass-Untersuchungen. Ein weiterer Schwerpunkt müsse die Schule sein: Hammerer fordert eine Social-Media-Sprechstunde an jeder Schule und verpflichtende Fortbildungen für Lehrkräfte. „Hilflos wegzuschauen, wie das Schwarz-Blau bisher tut, ist inakzeptabel. Wir müssen alles tun, um Kinder im digitalen Raum zu schützen und Eltern zu stärken.“
„Kinder und Jugendliche verbringen heute einen gewichtigen Teil ihres Alltags online – aber die Verantwortung dafür, dass dieser Raum sicher ist, darf nicht auf ihren Schultern lasten. Wir brauchen klare Regeln für die Plattformen, mehr Aufklärung für Eltern und echte Unterstützung für Schulen. Es kann nicht sein, dass Internetkonzerne ihren Profit über das Wohl von Kindern stellen. Wenn Social Media zu Sucht, Mobbing oder Manipulation führt, dann müssen Politik und Gesellschaft handeln“, so SPÖ-Landtagsabgeordnete Manuela Auer. Sie betont, dass der gemeinsame Antrag ein wichtiger Schritt sei, um Kinderrechte ins digitale Zeitalter zu übersetzen: „Die großen Internetkonzerne verdienen Milliarden an der Aufmerksamkeit junger Menschen – sie sollen endlich auch Verantwortung übernehmen. Wir jedenfalls schauen nicht länger weg und setzen uns dafür ein, dass Kinder und Jugendliche online genauso geschützt sind wie im echten Leben.“
„Der gefährlichste Ort für Schüler:innen ist derzeit das Internet – genauer gesagt: die sozialen Medien. Es ist erschreckend, welchen Gefahren Kinder und Jugendliche dort ausgesetzt sind – oft völlig ungeschützt. Die Folgen sind in vielen Fällen fatal. Wir NEOS begrüßen daher ausdrücklich, dass Bildungsminister Christoph Wiederkehr als erste Maßnahme ein Handy- und Smartwatch-Verbot an Schulen umgesetzt hat. Jetzt liegt es an uns im Land, unsere Hausaufgaben zu machen. Ein erster Schritt kann die Einführung einer Social-Media-Sprechstunde für Schüler:innen sein. Sie soll Jugendlichen eine sichere Anlaufstelle bieten, um über ihre Erfahrungen in sozialen Netzwerken zu sprechen – und Probleme anzusprechen, die sie zu Hause vielleicht nicht thematisieren können“, so NEOS-Bildungssprecherin Katharina Fuchs.
Forderungen
- Initiierung einer umfassenden und breiten Bewusstseinskampagne über Risiken und Gefahren der digitalen Welt
- Ausarbeitung von Maßnahmen zur wirksamen Vollziehung und Einhaltung des § 14 (1) Vorarlberger Jugendschutzgesetzes
- Ausbau eines flächendeckenden Angebotes von Social-Media-Fortbildungen für alle pädagogischen Fachkräfte in Vorarlberg und schrittweise Aufnahme in die verpflichtenden Fortbildungen
- Entwicklung eines praxistauglichen Prozederes, um Schulleitungen rasch über aktuelle, gefährliche „Social-Media-Challenges“ (Würgewettbewerbe, etc.) zu informieren
- Etablierung einer „Social-Media-Sprechstunde“ an jeder Schule in Vorarlberg;
- Ausweitung des Handyverbots an den Schulen bis zur 10.Klasse
- Überarbeitung der Lehrpläne, sodass „Digital Literacy Training“ an einem fixen Tag pro Woche ab der ersten Klasse unterrichtet wird
- Einführung einer Informationspflicht über digitale Gefahren im Zuge der Eltern-Kind-Pass-Untersuchungen
Landtagsenquete zum Nachschauen
Hier finden Sie die Aufzeichnung im Videoarchiv des Landtags:
https://apps.vorarlberg.at/landtag_videoarchiv/
Gerne können Sie die im Rahmen der  Landtagsenquete 2025 gezeigten Präsentationen nochmals in Ruhe nachlesen. Sie sind unter folgendem Downloadlink abrufbar:
https://vorarlberg.at/web/landtag/-/landtagsenquete-2025-präsentationen