Tag der lesbischen Sichtbarkeit
Grüne in Bregenz und Hohenems für Sicherheit und gleiche Rechte von LGBTIQ*-Personen
„Mobbing in der Schule, obszöne Witze im Privaten und Ausgrenzung am Arbeitsplatz sind für LGBTIQ* Personen Alltag“, machen Patricia Tschallener, Sprecherin der Grünen Andersrum, und Sandra Schoch, Bregenzer Stadträtin für LGBTIQ* und Gleichstellung, am heutigen Tag der lesbischen Sichtbarkeit auf Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung aufmerksam.
Die jüngste Erhebung der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte1 zu den Erfahrungen von LGBTIQ* Personen in Europa zeigt, dass Angst, Diskriminierung und Gewalt nach wie vor weit verbreitet sind: Die Hälfte der Befragten in Österreich gab an, im letzten Jahr aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert oder belästigt worden zu sein. Jede fünfte befragte Person (21 Prozent) fühlt sich bei der Jobsuche oder am Arbeitsplatz diskriminiert. Düster ist die Situation in den Schulen: 90 Prozent der Befragten waren während ihrer Schulzeit mit negativen Kommentaren und diskriminierendem Verhalten konfrontiert. „Die Ergebnisse der Studie, besonders mit Blick auf Österreich, zeigen deutlich, dass es weiterer politischer Maßnahmen bedarf, um die Sicherheit und die Rechte der LGBTIQ* Gemeinschaft zu schützen und zu stärken“, betonen die beiden Vizebürgermeisterinnen, „Dafür setzen wir uns in unseren Städten ein.“
Erste Erfolge in Hohenems und Bregenz
„Nach der Ablehnung der Kirche, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen, haben wir in Hohenems vor dem Rathaus die Regenbogenfahne gehisst, um ein klares Signal für Toleranz und Vielfalt zu setzen“, freut sich Tschallener über diese Premiere in ihrer Heimatstadt. Mit Regenbogenfahnen auf die Entscheidung der Kirche reagiert hat auch Bregenz, wo aktuell bereits die Vorbereitungen für den Pride-Monat laufen. „Der Juni wird Bregenz mit Veranstaltungen und Kunstaktionen ganz im Zeichen des Christopher Street Days stehen. Geplant sind beispielsweise Regenbogenbänke in der Seeanlage“, ergänzt Schoch.
Sichtbarkeit ist auch Thema, wenn es um Sprache geht, hebt Schoch, die erste klar benannte Stadträtin für LGBTIQ* in Bregenz, hervor: „Wir arbeiten daran, dass Formulare und öffentliche Papiere gendergerecht überarbeitet und um Geschlechtsidentitätsangaben – ähnlich dem Impfformular des Bundes – inter, offen, divers ergänzt werden.“
Positiv bewerten die beiden Grünen Vizebürgermeisterinnen den jüngsten Anti-Diskriminierungsantrag auf Landesebene: „Der Grundstein ist gelegt, jetzt sind wir auch auf Stadt- und Gemeindeebene aufgerufen, weitere konkrete und spürbare Schritte zu setzen. Feiern wir gemeinsam diesen Tag der lesbischen Sichtbarkeit, machen wir unsere Gemeinden und Städte, Unternehmen und Vereine, Schulen und Bezirkshauptmannschaften zu offenen Orten, an denen sich alle Menschen willkommen und respektiert fühlen!“, so Schoch und Tschallener abschließend.