Voranschlag 2025 – Probleme werden in die Zukunft verschoben
Kaufmann hinterlässt schweres Erbe
Reduktion der Sachkosten um 15 Prozent, Personaleinsparungen um 500.000 Euro, hohe Rücklagenentnahmen, ein um knapp sieben Millionen Euro gestiegener Schuldenstand – das sind die Eckpunkte des Voranschlags der Stadt Dornbirn für 2025, der gestern Dienstag im Finanzausschuss präsentiert wurde.
“Die rückläufige wirtschaftliche Entwicklung trifft alle öffentlichen Haushalte, doch eine Reihe von schwerwiegenden Problemen in Dornbirn sind hausgemacht”, sagt Stadträtin Juliane Alton. “Insbesondere mit überdimensionierten Bauprojekten hat Dornbirn sich übernommen, zum Beispiel mit der Ortskernverbauung in Haselstauden und mit dem Projekt Volksschule Forach am ungeeignetsten Standort. Die Belastungen dafür wiegen in den kommenden Jahren dermaßen schwer, dass dringend notwendige Schul- und Kindergartensanierungen auf der Strecke bleiben.”
Die geplanten Personaleinsparungen berücksichtigten zwar Notwendigkeiten in den Bereichen Gesundheit und Pädagogik, doch führten sie im Rathaus zu Wissensverlusten, weil Nachbesetzungen verspätet oder gar nicht vorgenommen würden.
Neben den wirtschaftlich sinnvollen Schulsanierungen müssten jetzt z.B. notwendige Investitionen in die Gewässerreinhaltung (Regenüberläufe, Kläranlage, Kanal) warten. “Dieses dauernde Aufschieben heißt nichts anderes als die entstandenen Probleme den Verantwortlichen der nächsten Perioden und der Bevölkerung zu überlassen”, kritisiert Alton. “Man kann es nicht anders sagen: Andrea Kaufmann hinterlässt ihren Nachfolgern ein schweres Erbe.”
“Eine neue Herangehensweise an Projekte ist überfällig”, fordert Alton. “Zunächst braucht es eine sorgfältige Prüfung der Notwendigkeit und der Größenordnungen. Dann braucht es einen haltbaren Zeit- und Kostenplan. Das Abreißen von Gebäuden und die vollkommene Neuerrichtung ist in vielen Situationen nicht die beste Lösung. Da sehe ich erfreulicherweise bereits Bewegung”, schließt Alton.