Grüne fordern 10 Maßnahmen für echte Bildungschancen
Hammerer/Bösch-Vetter: "Kinder und Schulen brauchen Unterstützung und einen echten Systemwandel“
„Kinder und Schulen brauchen Unterstützung und einen echten Systemwandel statt Kürzungen“, kritisieren Sozialsprecherin Christine Bösch-Vetter und Bildungssprecherin Eva Hammerer die Kürzungen der schwarz-blauen Landesregierung auf dem Rücken von Familien und Kindern. „Der Bildungsmonitor zeigt schwarz auf weiß, wie stark Herkunft und Sprache über Bildungswege entscheiden – hier müssen wir in die Förderung der Kinder und unserer Zukunft investieren, nicht Milliarden in Straßen und Tunnel verschleudern“, betonen sie bei ihrer heutigen Pressekonferenz in Bregenz. Die Grünen bringen heute einen Antrag mit zehn konkreten Maßnahmen ein, um Kinder zu stärken und echte Bildungschancen zu sichern.
10 Maßnahmen für echte Bildungschancen für alle Kinder
- Zweiter Ausbildungsstandort für Elementarpädagogik im Unterland, um mehr Fachkräfte auszubilden.
- Einheitliche, ganzjährige Kindergartentarife in ganz Vorarlberg.
- Kostenfreie, ganztägige und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung für alle.
- Mehr Sprachförderung in Kindergärten und Kinderbetreuungseinrichtungen.
- Sozialarbeit auch an Kindergärten
- Strukturelle Förderung von Bewegung, Musik und Kunst an allen Bildungseinrichtungen.
- Ausweitung von „Kinder.Essen.Körig“ auf alle Betreuungseinrichtungen.
- Flächendeckender Ausbau verschränkter ganztägiger Schulformen.
- Schrittweise Einführung einer gemeinsamen Schule der 6- bis 14-Jährigen.
- Schulsozialarbeit, Schulpsychologie und pädagogische Beratung an allen Schulen.
Deutsch als Schlüssel zum Bildungserfolg
Der Bildungsmonitor 2025 zeigt deutlich: Knapp ein Viertel der Kinder in Vorarlberg hat einen Förderbedarf in Deutsch, wenn sie in die erste Bildungseinrichtung kommen. Rund 80 Prozent dieser Kinder holen das Sprachdefizit nicht auf, was dazu führt, dass in den höheren Schulen Kinder mit Deutsch als Zweitsprache massiv unterrepräsentiert sind. Nur jede fünfte AHS-Schülerin und jeder vierte BHS-Schüler hat Deutsch als Zweitsprache. „Diese Politik fällt uns allen auf den Kopf. Wer Kindern Chancen nimmt, sät soziale Ungleichheit und langfristige Kosten“, so Bösch-Vetter.
Die Grünen fordern daher eine kostenfreie, ganztägige und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung, mehr Sprachförderung in Kindergärten und Betreuungseinrichtungen sowie einen zweiten Ausbildungsstandort für Elementarpädagogik im Unterland, um mehr Fachkräfte auszubilden. „Nur so können wir Sprachdefizite früh genug ausgleichen und den Kindern einen guten Übergang in die Schule ermöglichen“, betont Hammerer.
Gemeinsame Schule und Schulsozialarbeit
Ein zentraler Baustein für mehr Chancengerechtigkeit ist die Gemeinsame Schule der 6- bis 14-Jährigen. Sie bringt bessere Leistungen und verhindert frühe Selektion. Auch der Ausbau verschränkter ganztägiger Schulformen ist entscheidend, um Bildungserfolg nicht vom Elternhaus abhängig zu machen. „Unsere Gesellschaft hat sich verändert, doch das Bildungssystem ist stehen geblieben – starr, selektiv und ungerecht. Das geht auf Kosten der Kinder“, kritisiert Hammerer. Außerdem wollen die Grünen Schulsozialarbeit, Schulpsychologie und pädagogische Beratung an allen Schulen. „Die Schule muss ein Ort sein, an dem jedes Kind gesehen und gestärkt wird. Statt Kürzungen braucht es Investitionen in die Zukunft unserer Kinder“, betont Hammerer abschließend.