Der Bodenfonds macht es möglich
Bauland mobilisieren, Grundstückspreise senken, Spekulation verhindern!
„Mit dem Bodenfonds setzen wir uns für leistbares Wohnen und regionale Siedlungsentwicklung ein. Bei den momentanen Grundstückspreisen kann eine junge Familie nie mit Investor:innen mithalten. Das ging sich vor der Pandemie nicht aus und wird sich mit der derzeitigen Teuerung noch weiter zuspitzen“, so Bernie Weber, zuständig für Raumplanung im Grünen Landtagsklub in Vorarlberg. „Die Umsetzung eines selbstständigen Bodenfonds in Vorarlberg ist ein zentraler Schritt, um der Spekulation mit Grund- und Boden einen Riegel vorzuschieben und Kommunen in ihrer Selbstbestimmung zu ermächtigen.“
Wohnkosten jenseits der Leistbarkeit sind kein Naturgesetz
Anfang der Nullerjahre hat man hierzulande tatenlos zugeschaut, wie Investor:innen 100.000e Quadratmeter Bauland anhäuften und Wohnungen zum Aktienersatz für Anleger:innen wurden. Wohnraumsuchende Vorarlberger:innen konkurrieren plötzlich mit Investor:innen am Immobilienmarkt. „Renditeerwartungen auf der einen Seite stehen der Notwendigkeit von leistbarem Wohnen gegenüber. Das wirtschaftliche Interesse einiger weniger privater Investor:innen dem öffentlichen Interesse sehr vieler Wohnungssuchender. Hier müssen wir eingreifen, damit leistbares Wohnen in Vorarlberg nicht untergeht!“, so Weber.
Bodenfonds vs. Grundstücks-Preisrallye
„Wenn wir den Bodenfonds mit einem Vorkaufsrecht ausstatten, entziehen wir strategisch wichtige Flächen dem freien Markt. Diese Flächen können somit für gemeinnütziges und gefördertes Wohnen raumplanerisch bevorzugt werden“, so Weber. Land und Gemeinden können diese Bodenflächen durch den Bodenfonds kaufen, und müssen nicht mit Investor:innen darum konkurrieren. „Der Bodenfonds ist ein wichtiger Grundstein um gefördertes und gemeinnütziges Wohnen, aber auch um alternative Wohnformen und Wohnprojekte, leistbar zu halten und aus der Grundstücks-Preisrallye auszusteigen!“, betont der Grüne Politiker.
Vielseitigkeit des Instruments Bodenfonds
Der Bodenfonds bringt Land und Gemeinden vielseitige Vorteile. Als Intermediär am Grundstücksmarkt ist er ein Großeinkäufer von Liegenschaften und ermöglicht so den Erwerb von Bauland für großvolumigen geförderten Wohnbau. Gleichzeitig erfüllt er auch raumordnerische Aufgaben, Regionalplanung und Arrondierungen werden erleichtert, was gerade in der kleinteiligen Parzellierung in Vorarlberg wichtig ist um großflächige Quartiersentwicklungen möglich zu machen. Zudem bietet er Hilfe und Schutz für die Gemeinden. Erstens, in der Funktion als Kompetenzstellen von Raumordnung, über Vergabeverfahren bis hin zu Partizipationsprozessen. Zweitens, indem er die Kommunalpolitik dem Widmungsdruck aus dem lokalen Umfeld entzieht. „Der Bodenfonds ist wahrlich eine Wunderwaffe. Er stärkt Land & Gemeinden, ermöglicht den Menschen Wohnen zu leistbaren Preisen, und schützt Klima und unsere wertvolle Ressource Boden“, zeigt sich Weber begeistert.
Selbstständiger Fonds mit klarem Ziel: Leistbares Wohnen und nachhaltige Raumentwicklung
„Wir Grüne fordern einen selbstständigen Bodenfonds und einem unabhängigen Beirat mit Know-how und fachlicher Expertise. Die Zielvorgaben müssen sein: die Sicherung von strategisch wichtigen Flächen für leistbares Wohnen, interkommunale Entwicklung, Bodenqualität und Artenschutz!“, schließt Weber.