Kluge Parkflächennutzung statt heißer Asphaltwüsten
Weber „Boden ist viel zu wertvoll, um ihn nur unter Asphalt zu begraben“
„Boden ist unsere Lebensgrundlage – und viel zu wertvoll, um ihn nur unter Asphalt zu begraben. Wir wollen kluge Lösungen, damit aus Parkplätzen mehr wird als nur heiße, versiegelte Flächen“, betont Bernie Weber, Grüner Raumplanungssprecher, bei einer Pressekonferenz heute in Bregenz. Altlasten wie das ehemalige DOGRO/AGM-Gelände in Hohenems, wo 8.600 m² versiegelter Boden Hitze stauen und Hochwasser begünstigen, oder der geplante Neubau des SPAR in Alberschwende machen deutlich: Es braucht dringend bessere und verbindlichere Vorgaben für die Nutzung von Parkflächen. In Alberschwende war ursprünglich eine Tiefgarage vorgesehen – ein Vorschlag, der sowohl von der Gemeinde als auch vom Raumplanungsbeirat ausdrücklich begrüßt wurde. Inzwischen hat SPAR diese Lösung verworfen, stattdessen sollen rund 35 Stellplätze oberirdisch entstehen – zulasten wertvollen Bodens.
Grüne fordern klare Regeln und unterstützende Maßnahmen
Dieses Beispiel zeige wie wichtig es ist, gute Lösungen auch verbindlich abzusichern, betont Weber: „Es braucht klare Vorgaben, damit der Boden nicht zur Asphaltwüste wird, sondern Boden gespart und die Flächen klug genutzt werden“. Die Grünen fordern daher eine verpflichtende mehrgeschossige Nutzung bei Handelsbetrieben ab 600 m² Verkaufsfläche und die Koppelung von EKZ-Erweiterungen an Entsiegelungsmaßnahmen. Zusätzlich soll die erfolgreiche PV-Förderung für versiegelte Flächen über 2025 hinaus verlängert werden. Einen entsprechenden Antrag brachten die Grünen im Landtag ein. „Klare Regeln und unterstützende Maßnahmen bringen nicht nur mehr Lebensqualität für die Menschen in Vorarlberg, sie schaffen auch Planungssicherheit für Gemeinden und Betriebe. Das ist ein Gewinn für alle.“
Best Practice Beispiele zeigen, was möglich ist
Wie kluge Nutzung aussehen kann, zeigen laut Weber zwei Einkaufszentren in Hohenems und Bludesch, die mehrgeschossig gebaut haben und im Obergeschoss Parkplätze bzw. einen Kindergarten untergebracht haben: „Parkplätze im Obergeschoss, Supermarkt und Kindergarten unter einem Dach, Photovoltaik auf Parkplätzen, Rasengitter und schattenspendende Bäume – all das ist möglich. Jetzt braucht es die richtigen Regeln, damit diese Lösungen Standard werden“, fordert Weber abschließend.