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30.06.2022 Newsmeldung

Sa­nie­ren: Aus Alt mach Neu

Ein Mehrfamilienhaus mit Gerüst wird saniert

Thermische Sanierung und Heizkesseltausch hat enormes Energiesparpotential!

„In der Wohnkostenkrise müssen wir vor allem den Bestand an Wohnraum reanimieren und klug nutzen: Es geht nicht, dass wir im bereits dicht besiedelten Vorarlberg weiter kostbare Böden verbauen und gleichzeitig bestehenden Wohnraum leer stehen haben oder in Gebäuden wohnen, die teure Energie zum Fenster hinaus bläst“, so Christoph Metzler, grüner Sprecher für leistbares Wohnen und Energie im Vorarlberger Landtag. Bestandssanierung sei nicht nur eine Antwort auf die Wohnkostenkrise, sondern auch bei der Klimaerhitzung und effizienten Nutzung von Energie zentral.

40 Prozent der Energie verbrauchen Gebäude

Der Gebäudesektor hat mit einem derzeitigen Anteil von 40 Prozent (4.569 GWh) den größten Endenergieverbrauch in Vorarlberg. „Wir können uns den hohen Energieverbrauch im Gebäudesektor nicht mehr leisten. Außerdem ist er nicht mehr zeitgemäß. Stand der Technik ist ein Passivhaus, ja sogar ein Plusenergiehaus, das mehr Energie produziert als es verbraucht. Das sind die heutigen Standards und diese gelten auch für den Gebäudebestand!“, so Metzler. Der grüne Politiker sieht hier enormes Einsparpotential: „Sanieren ist gut für das Klima, für die Energieautonomie und – vor allem bei den explodierenden Energiepreisen – die eigene Geldtasche!“.

Sanieren und Nachverdichten geht Hand in Hand

Mit der thermischen Sanierung und dem Heizkesseltausch geht oftmals eine Überlegung der Nutzung einher. „Oft stellt sich dann heraus, dass das Gebäude flexibel genutzt in mehrere kleine Wohneinheiten unterteilt werden könnte. Wenn die Kinder einmal ausziehen, kann eine Kleinwohnung leicht abgetrennt und vermietet werden. Das schafft Wohnraum für mehr Menschen und senkt somit den Druck auf den Wohnungsmarkt“, bestätigt Metzler.

Wohnraum schaffen und Klima schützen

In Vorarlberg lag 2021 die jährliche Gesamtsanierungsrate im Wohnbau, bezogen auf alle Wohnungen im Bestand, bei 1,5 Prozent. „Ziel des Landes ist, die Sanierungsrate bis 2030 auf 3 Prozent zu erhöhen. Und diese sanierten Wohneinheiten sollen dann ohne den Einsatz fossiler Energieträger auskommen. Das geht über den Heizkessel- oder Fenstertausch hinaus, oftmals muss die gesamte Gebäudehülle wärmegedämmt werden, damit kostbare Wärme nicht entweicht und die Hitze draußen bleibt“, bestätigt Metzler die Ziele der Vorarlberger Energieautonomie+ Strategie.

Gut beraten ist halb gewonnen

Wie aber so ein Großprojekt anzugehen sei, ist oft eine große Herausforderung. Seit 2019 bietet das Energieinstitut Sanierungsvorberatungen an. Diese stark nachgefragte Vorberatung erarbeitet eine Nutzungsplan und gibt einen groben Überblick über Sanierungsarbeiten und – so gut als derzeit möglich – eine Kostenübersicht. Die Finanzierung dieser Sanierungsvorberatung wird in den Gemeinden unterschiedlich gehandhabt. “Besonders hervorzuhaben ist hier das Forschungsprojekt BONUS in Feldkirch, das die Sanierungsvorberatung gratis anbietet und darüber hinaus noch das Mobilitätsverhalten und die Freiraumgestaltung mit im Visier hat. Eine gratis Beratung im ganzen Land würde der Anhebung der Sanierungsrate auf 3 Prozent bestimmt Rückenwind geben”, so Metzler.

Wohnbauförderung in Richtung Beratung und Sanierung lenken

Die Wohnbauförderung wird aktuell überarbeitet. „Hier erwarte ich mir einen klaren Ausbau der Beratungsleistungen, aber auch größere finanzielle Anreize seitens des Landes für die Gebäudesanierung, sowohl für Private als auch Gewerbliche. Denn gebauten Wohnraum sanieren und nutzen ist eine win-win Situation: es spart teure Bauressourcen, kostbaren Boden, knappe Energie und schützt das Klima!“, schließt Metzler.

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