Gleichstellung ist der beste Schutz vor Gewalt
Hammerer kritisiert schwarz-blaue Budgetkürzungen und fordert konkrete Maßnahmen für Gleichstellung
Tag gegen Gewalt an Frauen
1,5 Millionen Frauen in Österreich erleben Gewalt, 26 wurden dieses Jahr von Männern getötet. Bis Oktober 2024 wurden in Vorarlberg bereits 435 Betretungsverbote ausgesprochen. „Dieses erschütternde Ausmaß an Gewalt ist nicht nur eine Tragödie, sondern ein klarer Auftrag an die Politik, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um diese Gewalt zu beenden“, betont Eva Hammerer, Frauensprecherin der Grünen, anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen. Stattdessen hat die schwarz-blaue Regierung das Budget für Frauen und Gleichstellung von 950.600 Euro auf 904.300 Euro gekürzt. Für Hammerer absolut unverständlich: „Gleichstellung ist der beste Schutz vor Gewalt. Auf dem Rücken der Frauen zu sparen, ist nicht nur verantwortungslos, sondern auch ein gefährliches Versäumnis.“
Grüne fordern Maßnahmen für Lohngerechtigkeit
„Einer der Hauptgründe, warum Frauen in Gewaltbeziehungen verharren, ist finanzielle Abhängigkeit“, betont Hammerer. Frauen verdienen weiterhin weniger als Männer – vor allem, weil Frauen den Großteil der unbezahlten Care-Arbeit übernehmen, was zu Erwerbsunterbrechungen und Teilzeitarbeit führt. „Trotzdem fehlen im Regierungsprogramm sowohl konkrete Maßnahmen für eine gerechte Aufteilung von Care-Arbeit als auch Ansätze, um die Lohnschere endlich zu schließen“, kritisiert Hammerer scharf. Sie fordert verpflichtende Einkommensberichte für Unternehmen mit mehr als 35 Mitarbeiter:innen, eine FairPay-Zertifizierung von Betrieben, die für die öffentliche Verwaltung arbeiten, und den konsequenten Ausbau der Kinderbetreuung. „Nur so ermöglichen wir Frauen, berufstätig zu sein und finanziell auf eigenen Beinen zu stehen“, betont Hammerer. „Wer finanziell unabhängig ist, hat die Möglichkeit, sich aus Gewaltbeziehungen zu lösen.“
Während unter der aktuellen Regierung im Frauenbereich gekürzt wird, sind unter Grüner Regierungsbeteiligung wichtige Gewaltschutzmaßnahmen umgesetzt worden. Dank des Einsatzes von Katharina Wiesflecker wurde in den vergangenen Jahren das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ in Vorarlberg ausgerollt und wird in rund einem Jahr in Dornbirn das erste Frauenhaus in Vorarlberg eröffnet. „Jede Frau hat ein Recht auf ein gewaltfreies Leben – und es ist unsere Aufgabe, dieses Recht zu gewährleisten“, betont Hammerer abschließend.